Route Adeje und Guía de Isora
Natur, Geschichte und Landwirtschaft
In der Route durch Adeje und Guía de Isora zeigen wir ihnen einen Teil der Insel, übersät mit kleinen alleinstehenden Gehöften. Dort ist die landwirtschaftliche Atmosphäre der Insel nahezu unverändert geblieben. Es handelt sich um auseinanderliegende Siedlungen, die durch Schluchten, Täler und Berge getrennt sind. Diese Abgeschiedenheit hat zur Erhaltung vieler der ländlichen Traditionen der kanarischen Kultur beigetragen. Diese Ortschaften stecken voller landschaftlicher Kontraste. Sie sind umgeben von Vulkanlandschaften, die aus Badlands und Lavaströmen aus verschiedenen Ausbrüchen bestehen. Dazu gehören Naturmonumente wie „Montaña de Tejina“ und schroffe Schluchten wie die von Erques und Tágara. Landwirtschaft und Viehzucht waren die tragenden Teile der Wirtschaft dieser Gemeinden. In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch der Tourismus sehr entwickelt, vor allem in den Küstenregionen. Zwar liegt der Ursprung der Siedlungen im 16. Jahrhundert, aber verschiedene archäologische Funde haben bewiesen, dass diese Gebiete, die zum Menceyato Adeje oder Adexe gehörten, bereits Lebensraum der Ureinwohner waren. Die siedelten hier und nutzen die Gegend als Weideland. Nach der spanischen Eroberung und Kolonisierung übernahmen Anpflanzungen wie Zuckerrohr und Weinberge die Hauptrolle. Besondere Bedeutung hat das für Adeje, wo eine Zuckerfabrik gegründet wurde. Im Laufe der Geschichte haben diese Ländereien die gefürchteten Piratenangriffe erlitten. Deshalb beantragte der Gründer vom Majorat Adeje, Pedro de Ponte y Vergara, den Bau der „Casa Fuerte de Adeje“. Die Festung sollte dem Schutz vor diesen ständigen Angriffen dienen. Adeje und Guía de Isora bewahren ein bedeutsames Kulturgut und Naturerbe mit einer Vielzahl von Kontrasten und einzigartigen Landschaften von unerwarteter und erstaunlicher Schönheit. Seine ereignisreiche Geschichte vereint sich mit ursprünglichen Elementen der ländlichen Kultur der Insel. Anwesen wie Aripe und Chirche zeigen fantastische Beispiele von volkstümlichem Wohnen und ländlichen Konstruktionen wie Tennen, Öfen und Zisternen. Diese sind von großem gesellschaftlichem Wert und bringen uns die traditionelle Weise nahe, die Bodenschätze der Umgebung zu nutzen. Das Leben in diesen ländlichen Gebieten scheint ruhig zu verlaufen, indem man neben eigenen Erkenntnissen neuer Zeiten das Wissen vergangener Epochen bewahrt. Viele der alten Gemüsegärten werden noch immer wie damals bebaut. Bei neuen Gebäuden ist man bemüht, die typischen Konstruktionen zu respektieren. Besonderer Wert wird auf die Erhaltung der entscheidenden Merkmale ländlichen Identität gelegt.
IFONCHE
Adresse: Carretera La Escalona-Ifonche, TF-567, km 3
ERHOLUNGSPLATZ VON CHÍO
Adresse: Carretera de Chío-Las Cañadas (Carretera Boca Tauce), km 12.5
Waypoints
Das malerische Dorf Taucho befindet sich in den mittleren Höhen von Adeje und lässt uns Beispiele der ländlichen Architektur vom Süden der Insel und Teil seiner Geschichte und Kultur kennenlernen. Diese Gegend war vor der spanischen Eroberung Weideland. Die Höhlen der in der Nähe liegenden Schluchten dienten vermutlich als Unterkunft für die Ureinwohner. Nach der Eroberung der Insel wurden die Ländereien und Küstengebiete zwischen den Eroberern aufgeteilt. Zwar ist Adeje Pedro de Ponte y Vergara zugeteilt worden, aber den Geschichtsforschungen zufolge wurde Taucho an die Familie Mena weitergereicht. Die Gründung des Dorfes geht auf die Landwirte zurück, die dieses Territorium kultivierten. Seit seinem fernen Ursprung als Siedlung wurde das Anwesen für die Landwirtschaft genutzt. Aufgrund des Alltagslebens der Landbevölkerung standen die von ihr bewohnten Gebäude zusammen mit anderen Bauten wie Öfen und Tennen. Ihren unmittelbaren Bedürfnissen entsprach das am besten. Die Überreste der in Taucho zu findenden Wertobjekte spiegeln die ländlichen Lebensgewohnheiten wieder, die bis heute erhalten geblieben scheinen. Taucho besteht aus einem Kern von Häusern, von denen die ältesten gemäß traditioneller Technik mit Materialien der Umgebung gebaut wurden. Das ermöglicht eine perfekte Anpassung an die Landschaft. Bei den ältesten Gebäuden überwiegt die Verwendung von Stein, Holz und Ziegel. An die Wohngebäude angrenzend erscheinen kreisförmige Brennöfen für Ziegel und für Brot, die aus zwei Schalen bestehen und oben offen sind. Zum Kennenzulernen von Taucho ist ein Spaziergang zu Fuß am empfehlenswertesten. So kann man innehalten und die Schlichtheit der Häuser betrachten, die Aussichten von der „Plaza de la Iglesia“ genießen und die kleinen Wege entdecken, die von Öfen oder noch heute bebauten Gemüsegärten geprägt sind.
Guía de Isora ist die Kreisstadt der Gemeinde gleichen Namens. Um 580 Meter über dem Meer bietet sie eine außerordentliche Aussicht auf die Küste der Gemeinde und deren höhere Teile. Ihre Straßen und Plätze sind die perfekte Umgebung, um sich zu entspannen und die Ruhe der Ortschaft zu genießen. Seinen Ursprung hat der Ort im 16. Jahrhundert dank der Entdeckung der Heiligen „Virgen de La Luz“ und der darauffolgenden Errichtung ihrer Kirche. Stück für Stück wurde die primitive Siedlung um das Gotteshaus gebaut. So entstand im Laufe der Zeit der malerische Ort Guía. Bemerkenswert ist die ursprüngliche Anordnung um zwei Hauptstraßen, „Calle de Arriba“ und „Calle de Abajo“, die einen Teil des früheren Königsweges (Camino Real) bildeten. Seine Altstadt wurde 2009 zum Kulturerbe erklärt und bewahrt zahlreiche architektonische Elemente, die es lohnt zu besichtigen. Ein Spaziergang durch die Straßen bringt uns näher an seine Geschichte und Kultur. Die bürgerlichen und religiösen Gebäude zeugen von den besten Zeiten, die das Ergebnis von Geldsendungen der im Laufe des 19. Jahrhunderts nach Amerika ausgewanderten Einwohner waren.
Aripe und Chirche befinden sich im oberen Teil der mittleren Höhen von der Gemeinde Guía de Isora und bewahren einen großen Teil des ländlichen Wesens vom Süden Teneriffas. Sie liegen inmitten von Schluchten. Die ungewöhnlich schöne Landschaft ist von Kiefernwald und Badlands geprägt. Dies erinnert an den vulkanischen Ursprung. Aripe und Chirche sind kaum einen Kilometer, also etwa 5 Minuten vom Ortskern Guía de Isoras entfernt. Wir empfehlen erst Aripe kennenzulernen und danach auf dem Weg nach Chirche den traumhaften Rundblick während der ganzen Strecke zu genießen. Die Nachbarinsel La Gomera, das Meer und die mittleren Höhen von Guía begleiten uns die ganze Zeit. In diesen Siedlungen sind bemerkenswerte Beispiele der traditionellen kanarischen Architektur und ein Teil der originalen Verkehrsführung erhalten geblieben, die hauptsächlich aus alten Landwegen besteht. Es lohnt sich anzuhalten und die Ruhe der Straßen und Plätze zu genießen. Entlang der Wege entdeckt man einen Teil der ländlichen Geschichte der Insel. Nennenswert sind einige Gassen, die man restauriert und dabei größtes Augenmerk auf die traditionelle Bauweise gelegt hat. Die Häuser sind auf typische Art und Weise gebaut worden: mit dicken Mauern aus Lehm und kleinen Steinen und Dächern mit 1, 2 oder 4 Schrägen. Ab dem 19. Jahrhundert waren dann Flachdächer verbreitet, die für Umgebungen mit geringen Niederschlägen angebrachter sind. Die Häuser wurden mit verschiedenen Baulichkeiten verbunden wie Wasserspeicher, Tennen, Öfen für die Herstellung von Brot und Ziegel, Trockenplätze für Obst, usw. Auch diese sind deutliche Beispiele der ländlichen Tradition der Insel. Diese Gegend kann man zu Fuß gut erkunden. Der Spaziergang sollte am „Camino de La Campana“ entlang gehen, der Aripe und Chirche verbindet. Es handelt sich um eine kurze Strecke von kaum einem Kilometer, die landschaftlich und ethnographisch sehr interessant ist. Es sind verschiedene Elemente der traditionellen Landwirtschaft und volkstümlichen Kultur zu sehen, wie Öfen für die Herstellung von Ziegeln und Tennen. Am Eingang von Chirche findet man auf der rechten Seite „Los Chorros“, den ersten Wasserspeicher, der Anfang der 30er Jahren das ganze Dorf versorgte. Dort gibt es auch eine Informationstafel mit ausführlichen Informationen über die Wanderwege der Umgebung. Hingewiesen sei auch auf die von den Ureinwohnern hinterlassenen Spuren wie zum Beispiel die Felsgravierungen in der Nähe von Aripe. Man erkennt daran, dass dieses Gebiet schon vor der spanischen Eroberung besiedelt war, obwohl der Ursprung dieser Dörfer erst ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts datiert ist. Die Grundlagen ihrer Wirtschaft waren Ackerbau und Viehzucht. Beweis dafür sind die Gemüsegärten, Staumauern und Tennen sowie die „Feria de la Almendra“ (Fest der Mandel), was jedes Jahr Ende Oktober in Aripe gefeiert wird und Besucher mit der traditionellen Mandelernte vertraut macht. Die Besichtigung wird mit einem Abstecher nach Aripe abgerundet, um die Kirche „Iglesia de San Pedro“ zu sehen. Sie befindet sich an dem Rand des Weges, der das Zentrum mit dem Nachbardorf Chiguergue verband. Der Platz vor der Kirche bildet einen außergewöhnlichen Aussichtspunkt, von dem man die Schönheit der Natur bewundern kann, von der diese Siedlungen umgeben sind. Und man hat traumhafte Panoramabilder von der Gemeinde und deren Küste.
Angelegt an einem bevorzugten Platz oberhalb der Siedlung Chirche, gestattet dieser Aussichtspunkt den Blick auf eine einzigartige Landschaft, die niemanden unbeeindruckt lässt. Der Ausblick auf Chirche und Aripe sowie den höheren Teil der Gemeinde Guía und ihrer Küste ist von außergewöhnlicher Schönheit. Von hier aus ist die Nachbarinsel La Gomera meistens deutlich zu sehen, und der Blick auf die verschiedenen Schluchten der Gegend und den Krater des Pico Viejo ist fantastisch. Die Cafetería des Aussichtspunktes zusammen mit einem Souvenirladen ergänzen den Besuch.
Der Ortskern von Chío auf mittlerer Höhe der Gemeinde Guía de Isora zeigt die Schönheit der kleinen Dörfer von Teneriffa in einer Kombination aus den aktuellen Stadtzentren und der Ruhe der ländlichen Ortschaften. Die Altstadt ist klar zu erkennen und um den Kirchplatz gestaltet. Die wichtigsten Straßen sind Calle de La Palma, San Juan, Évora Franquis, La Sabina und El Atajo. Den Ursprung von Chío als Dorf finden wir im 16. Jahrhundert. Allerdings bestätigen archäologische Funde die Existenz von Ureinwohnern und ihren Siedlungen bereits vor dieser Zeit. Im Laufe des 17. Jahrhundert wurde eine kleine Kapelle gebaut. Aber mit der Bevölkerungszunahme war diese wenig später zu klein, um den religiösen Bedürfnissen der Einwohner gerecht zu werden. Daraufhin wurde die Kapelle abgerissen und die größere Kirche errichtet, die heute an ihrer Stelle steht: Iglesia San Juan Bautista de Chío. Um deren Platz herum befinden sich typisch ländliche Gebäude, die markante Beispiele der Wohn-Architektur darstellen. Ein weiterer Teil volkstümlichen Erbes, der sich ebenfalls in der Altstadt von Chío befindet, ist „Los antiguos chorros“ (die alten Wasserspender). Im Jahre 1902 wurde Chío dank der Initiative von José Évora Franquis durch Leitungen mit Wasser versorgt. Auf einer Gedenktafel an den Brunnen wird ihm gehuldigt.